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Berlin - Museen

  • Autorenbild: Taunustörtchen
    Taunustörtchen
  • 18. Dez. 2021
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Dez. 2021



BERLIN

Museumsinsel


Die Museumsinsel liegt zwischen zwei Spreearmen und soll einst die Wiege der Stadt gewesen sein. Einst prägte der Bau des kurfürstlichen Schlosses dieses Gebiet, das ab 1470 als Residenz diente und im Laufe der Jahrhunderte zum Königsschloss und später sogar zum kaiserlichen Stadtschloss wandelte. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und die Reste 1950 dem Erdboden gleichgemacht. Überlebt haben hingegen der Dom und die zahlreichen Museen auf der Museumsinsel, die ihr ihren Namen gegeben haben.


Pergamonmuseum

Das Pergamonmuseum wurde zwischen 1909 und 1930 nach den Plänen von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann errichtet. Das Museum im Herzen von Berlin enthält eine der berühmtesten Antikensammlungen Europas und verdankt seinem Namen dem Pergamonaltar. Die umfangreiche Sammlung geht auf die Funde deutscher Archäologen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, die vor allem Stücke aus dem Nahen Osten nach Deutschland brachten.

Das Pergamonmuseum wurde praktisch um den Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße von Babylon herum gebaut. Im Laufe der Zeit zog noch die frühislamische Mschatta-Fassade aus der jordanischen Wüste in das Museum. Ein Vorgängerbau war bereits 1901 fertig gestellt worden, musste jedoch nach acht Jahren bereits abgerissen werden. Das Sumpfgelände der Museumsinsel hatte die Statik des Gebäudes stark beschädigt. Der Neubau konnte erst 1930 eröffnet werden, da der Erste Weltkrieg und finanzielle Engpässe den Bau verzögert hatten. Ein Jahr nach Beginn des Zweiten Weltkrieges schlossen alle Museen in Berlin und der Wiederaufbau des Pergamon Museum war 1956 beendet. Der berühmte Pergamonaltar (um 170 v. Chr.) ist eines der bekanntesten Bauwerke der Antike. Über den mächtigen Unterbau führt die imposante Treppe hinauf zur Säulenhalle, die einst den Hof mit dem Brandopfertisch eingeschlossen hatte. Der Tempel scheint zum Dank für göttliche "Wohltaten" erbaut worden zu sein, jedenfalls steht dies auf einer Inschrift am Altar. Die Architektur repräsentiert den mythischen Kampf des Guten (Ordnung und Zivilisation) gegen das Böse (Willkür und Chaos). 1878 fand ein deutsches Ausgrabungsteam den Altar, der bis dahin lange Zeit abgerissen und verschüttet unter der Erde lag und brachte ihn ab 1880 nach Berlin. Ein weiteres Highlight des Museum ist das Markttor von Milet (um 120 n.Chr.) mit seiner prunkvollen Fassade. Sehr wahrscheinlich war das Portal einst mit vielen Skulpturen geschmückt. Während eines Erdbebens im 11. Jahrhundert stürzte es ein und Bruchstücke wurden später in andere Gebäude verbaut. Der Großteil verschwand jedoch für Jahrhunderte im Boden und wurde erst 1903 bei Ausgrabungen wiederentdeckt und nach Berlin gebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor stark beschädigt und bis 1954 wieder wiederhergestellt. Diese zum Teil nicht fachgerechten Arbeiten machten eine große Restaurierung von 2007 bis 2008 notwendig. Das wunderschöne Ischtar-Tor (ca. 580 v. Chr.) mit den beiden Flankentürmen trägt den Namen der babylonischen Liebesgöttin und bildete einst den nördlichen Ausgang aus der Stadt Babylon. Die prächtigen Tiere auf dem Tor symbolisieren die Hauptgottheiten: Die Löwen stellen die Göttin Ischtar dar, die Herrin über Himmel, die Liebe und die Armee. Die Drachen stehen für den Stadtgott Marduk, der sowohl Fruchtbarkeit, als auch ewiges Leben schenkt. Die Stiere symbolisieren den Wettergott Adad. Aus der gleichen Zeit wie das Ischtar-Tor stammt die Prozessionsstraße von Babylon (um 580 v. Chr.). Sie war einst etwa 20 - 24 Meter breit und ganze 250 Meter lang und die blau glasierten Ziegel waren mit 120 goldenen Löwen verziert. Im Pergamonmuseum sind nur etwa 30 Meter zu sehen und die Löwen sind aus zahllosen Bruchstücken zusammengefügt.




Neues Museum

Das Meisterwerk von Friedrich August Stüler wurde im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. zwischen 1843 und 1855 im Stil des Klassizismus und der Neorenaissance erbaut. Das Gebäude hat im 2. Weltkrieg den größten Schaden der fünf Museen davon getragen und blieb etwa 60 Jahre lang eine Ruine. Der Architekt David Chipperfield baute es nicht nach alten Vorlagen nach, sondern ergänzte die alte Bauweise mit Elementen des 21. Jahrhunderts. Allein dieses architektonische Meisterstück macht einen Besuch uneingeschränkt empfehlenswert. Das Museum beherbergt vor allem die Ägyptische Sammlung mit der weltberühmten Nofretete, sowie Teile des Museums für Vor- und Frühgeschichte.




Alte Nationalgalerie

Die Alte Nationalgalerie erinnert an einen korinthischen Tempel mit ihrer Fassade aus rotem Sandstein und der doppelläufigen Freitreppe. Das Gebäude ist zwischen 1866 und 1876 nach Plänen von Friedrich August Schüler und Johann Heinrich Strack erbaut worden. Das große Reiterstandbild vor dem Eingangsbereich stellt König Friedrich Wilhelm IV. dar, dem ebenfalls seine Ideen in den Bau einfließen ließ. Einst wurde der Direktor des Museums Hugo von Tschudi entlassen, weil er zu viele französische Werke beim "Erbfeind" Frankreich erwarb, heute stellen diese Werke von Edouard Manet, Claude Monet und Auguste Renoir die Hauptattraktionen der Ausstellung dar. Außer den bekannten französischen Impressionisten gibt es Werke von Max Liebermann, Arnold Böcklin und zahlreiche Skulpturen zu sehen. Das Gebäude ist ebenfalls im 2. Weltkrieg stark beschädigt worden und wurde zwischen 1997 und 2001 aufwendig saniert.



Bode Museum

Wer in Berlin ist, kommt kaum am markanten Bode-Museum vorbei. An der Nordspitze der Museumsinsel entstand 1900 das die große Gemälde- und Skulpturensammlung des Landes aufnehmen sollte. Wilhelm II. beauftragte den Architekten Ernst von Ihne das neobarocke Gebäude zwischen 1987 und 1904 zu errichten. Heute ist das Museum die erste Adresse für europäische Bildhauerei vom frühen Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Daneben gibt es noch die berühmte Byzantinische Sammlung und ein kostbares Münzkabinett.




Altes Museum

Das Museum, das aussieht wie ein griechischer Tempel, stammt von Karl Friedrich Schinkel und wurde als erstes der fünf Museen zwischen 1825-1830 errichtet. Das Museum machte die königliche Sammlung zum ersten Mal öffentlich zugänglich. Das Herzstück des Museum ist die Rotunde aus 20 korinthischen Säulen und der Sammlung antiker Statuen.




Kunstmuseen und Galerien


Berlin bietet dem kunstinteressierten Besucher noch viele weitere Möglichkeiten Kunst zu erleben. Darunter die Neue Nationalgalerie und die Museen in Charlottenburg. Aber auch der Gropius Bau mit seinen wechselnden Ausstellungen und die zahlreichen Galerien zeigen Werke die das Kunstliebhaber-Herz höher schlagen lässt.


Neue Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie ist ein Werk von Ludwig Mies van der Rohe und wurde 1968 eröffnet. Die Glashalle aus einer schnörkellosen Stahlkonstruktion konkuriert mit den ausgestellten Sammlungen. Von 2015 bis 2021 ist das Gebäude aufwendig saniert worden, die fast 50 jährige Nutzung hatte dies nötig gemacht. Jetzt kann man wieder Skulpturen und Gemälde vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre bewundern, angefangen vom Expressionismus, Kubismus, Bauhaus, Surrealismus bis zur Neuen Sachlichkeit.



Bröhan Museum

Das Museum zeigt vor allem Kunst aus der Zeit des Jugenstils, des Art Déco und des Funktionalsimus. Es entstand aus der Privatsammlung seines Namensgebers Karl H. Bröhan, der 1981 seine Sammlung der Stadt Berlin zum Geschenk machte. Die Ausstellungsstücke werden in einer Art Wohnatmosphäre präsentiert, in dem Möbel, Prozellan, Glas, Teppichen, Lampen und Kunst miteinander kombiniert ausgestellt werden. Dabei stellen vor allem Ausstellungsstücke aus dem französischen und belgischen Art Nouveau, des skandinavischen und deutschen Jugendstils und des französischen Art Déco das Herzstück der Ausstellung.


Daneben gibt es aber auch immer mal Themenfremde Sonderausstellungen. So zeigte das Museum im Sommer 2021 eine Sonderausstellung über Luigi Colani und eine weitere über die Produktdesigns der Firma Braun. Beide Ausstellungen waren sehr interessant und informativ. So versuchte die Ausstellung über Luigi Colani einen Bogen von den Dauerexponaten zu den teilweise extravaganten Designs des Künstlers zu schlagen.





Museum Berggruen

Das Museum Berggruen in Charlottenburg bietet eine ausgezeichnete Sammlung der Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Klee und Alberto Giacometti. Im Jahr 2000 vermachte Heinz Berggruen die Werke für einen symbolischen Preis der Stadt Berlin. Der jüdische Journalist wurde 1914 in Charlottenburg geboren und emigrierte 1936 in die USA. Er machte sich einen Namen im internationalen Kunsthandel und pflegte Freundschaften mit zahlreichen Künstlern, darunter auch Pablo Picasso. Dies ermöglichte ihm den Aufbau dieser einzigartigen Sammlung.




Sammlung Scharf-Gerstenberg


Die Sammlung ist ebenfalls einem privatem Sammler zu verdanken. Im Gegensatz zu den anderen beiden Museen in Charlottenburg handelt es sich bei diesen Kunstwerken um Leihgaben, deren Ausstellung bis 2028 vereinbart worden ist.


Mich persönlich haben die Werke von Giovanni Battista Piranesis (1720–1778) beeindruckt. Die 16 Radierungen vermitteln einen beklemenden Eindruck und zeigen auf eindrucksvolle Weise die Sicht des Künstlers, denn es gibt auf keinem Bild einen abgeschlossenen Raum. Stattdessen führen Bögen, Treppen und Leitern den Betrachter in die Irre und lassen einen in eine surreale Zwischenwelt versinken.




Gropius Bau

Der Gropius Bau zeigt in regelmäßige Abständen zeitgenössische und archäologische Ausstellungen. 1881 ist der Gropius Bau als Kunstgewerbemuseum eröffnet worden.


Im Juli 2021 gab es drei verschiedene Ausstellungen. Zheng Bo: Künstler aus Hongkong der einige Zeit im Gropius Bau gearbeitet hat. Dabei sind unzählige Bleistiftzeichnungen der Natur, die um den Gropius Bau zu finden sind, entstanden. Mich persönlich hat diese Ausstellung nicht wirklich abgeholt.

Yayoi Kusama: tolle und kreative Ausstellung. Leider sehr schwierig an Tickets zu kommen. Kleines Tageskontingent durch Corona.

Hella Jongerius: Gut gefallen haben mir vor allem die Verwendung von verschiedenen Materialien zur Herstellung von Wandbildern.



C/O Berlin


Das C/O Berlin ist ein Ausstellungshaus für Fotografie und visuelle Medien. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung die renommierte Künstler, aber auch neue Talente präsentiert und fördert. Seit 2014 hat C/O Berlin seinen Sitz im Amerika Haus, das 1956/57 nach Plänen des Architekten Bruno Grimmek erbaut wurde und zentral am Bahnhof Zoo liegt.




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Das Reisen ist neben der Fotografie meine große Leidenschaft. Ich liebe es die unterschiedlichsten Reisearten zu nutzen und dabei die Erlebnisse mit meiner Kamera festzuhalten.

 

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