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Der Oberharz und Goslar

  • Autorenbild: Taunustörtchen
    Taunustörtchen
  • 16. Jan. 2022
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Jan. 2022



Braunlage

Der bekannte Winter- und Wanderort Braunlage in Niedersachsen hat rund 4800 Einwohner und liegt im Süden des Wurmbergs (971 Meter), einem der größten Freizeitzentren des Harzes. Hinauf kann man mit der Seilbahn fahren und wer mag, anschließend mit einem Monsterroller wieder hinunter sausen. Wer es etwas sportlicher mag, kann natürlich auch auf die knapp 1000 Meter wandern. Entweder von der Talstation (565 Meter) oder die zwei Kilometer von der Zwischenstation (727 Meter). In Braunlage findet man neben zahlreichen Restaurants und Outdoor-Läden, vor allem viele Pensionen und Hotels. Auf der kleinen Hauptstraße ist immer etwas los und vor Puppe's Harzer Spezialitäten & Brotzeitstube drängen sich die Leute.


Der Ort bietet sich gut als Standort für weitere Unternehmungen in andere Gebiete des Harzes an.


Tipp: Schiesser Outlet bietet immer wieder gute Qualität zu reduzierten Preisen. Natürlich gibt es nicht immer alles im Outlet, aber oft hat man Glück und kann ein Schnäppchen machen.


Restaurants & Cafés

Eiscafé Anders: Eis essen im Eiscafé Anders. Unbedingt nach den Tagesaktuellen Sorten fragen. Persönliche Empfehlung: Salted Caramel und Joghurette.


Restaurant Akropolis: Das essen hat uns soweit gut geschmeckt. Leider war Corona bedingt nur der Biergarten geöffnet und es gab keine Sitzplätze im Restaurant. Abends kann es daher sehr schnell frisch werden.


Übernachtung

Ferienwohnung Inge Reiter, Herzog-Johann-Albrecht-Straße 37, 38700 Braunlage: Tolle Ferienwohnung, die keine Wünsche offen lässt. Liebevoll einerichtet, die Küche bietet alles, was das Herz begehrt, darunter auch eine Spülmaschine. Im Sommer kann man sie gemütlich auf den Balkon setzen. Außerdem gibt es einen kostenlosen Parkplatz direkt vor der Haustür.


Torfhaus

Die Siedlung Torfhaus ist das Zentrum des Winter- und Wandersports. Zu DDR-Zeiten konnten man hier bis auf 5.5 Kilometer an den gesperrten Brocken herankommen. Im Sommer lockt der Ort mit dem großen Parkplatz und einigen Restaurants vor allem Wanderfreunde und Biker an. Im Winter kann man hier die zahlreichen Loipen und und die Skischlepplifte nutzen. Durch den 80 Meter hohen Sendemast des NDR lässt sich das Torfhaus von zahlreichen Aussichtsplätzen schnell ausmachen. Der Bruchberg liegt südwestlich von Torfhaus und die Aussichtsklippe Wolfswarte ist 918 Meter hoch. Das Torfhausmoor und der Goetheweg sind ein absolutes Wanderhighlight im Harz. Das große Torfhausmoor ist ein Hochmoor und steht unter Naturschutz. Über viele Bohlenwege kann man das Gebiet erkunden und entdecken, vor allem nach Sonnentau sollte man Ausschau halten. Im 18. Jahrhundert wurde hier noch Torf als Brennstoff gestochen. Da es nicht wirklich rentabel war, wurde die relativ schnell wieder eingestellt und das Moor blieb auf diese Weise erhalten.



Schierke

Schierke liegt idyllisch zwischen dem Tal der des Oberlaufes der Kalten Bode und den Bergen des Hochharzes. Der Ort ist vor allem ein Zentrum für Wintersport und Wandertourismus. Von hier sind es nur 6-8 Kilometer bis zum Brocken und die Brockenbahn hält ebenfalls in dem kleinen Luftkurort. Nach der Wiedervereinigung kam der Ort wieder zu seinem alten Charme. So liegen viele schön renovierte Villen an der Hauptstraße, die neogotische Bergkirche ist schon von weitem zu sehen und es gibt sogar einen Kurpark. Bekannt ist der Ort aber sicherlich durch den allgegenwärtigen "Schierker Feuerstein", einem Kräuterlikör der aus der Alten Apotheke gegenüber dem Rathaus stammt.


Restaurants & Cafés

Restaurant Heinrich's, Alte Dorfstraße 1, 38879 Wernigerode, https://schierke-harzresort.de/restaurant-heinrichs/ - Sehr leckeres, frisches Essen. Kleine Karte, bei der aber jeder etwas finden sollte. Gerichte waren sehr gut und uns hat es geschmeckt.


Bad Harzburg

Der kleine Kurort hat etwa 24.000 Einwohner und liegt am nordwestlichen Rand des Harzes. Neben dem Kurpark, der Trinkhalle und der Kabinenseilbahn zum Großen Burgberg gibt es noch den Baumwipfelpfad zu entdecken. Die Stadt wurde 916 gegründet und erblühte vor allem Mitte des 19. Jahrhunderts zum Kur- und Badeort. Die heutige Herzog-Wilhelm-Straße (Bummelallee) lädt zum Schaufenster bummeln ein, hier sind aber auch viele der attraktiven Villen, Cafés und der Kurpark zu finden. Die Trink- und Wandelhalle des Kurortes wurde 1898 eröffnet und hier kann man von zwei der sieben Quellen kosten.


Restaurants & Cafés

Café Winuwuk, Waldstraße 9, 38667 Bad Harzburg, http://www.winuwuk.de/ - Tolles Café um nach einer Wanderung gemütlich einzukehren. Das Haus wirkt fast so, als würden hier Hobbits wohnen, denn alle Fenster und Türen sind mit Schnitzereien verziert. Im Inneren verzaubert die Inneneinrichtung ebenfalls, an der großen Fensterfront hat jeder Tisch mindestens ein kleines Lämpchen stehen, dass direkt eine Gemütlichkeit ausstrahlt. Hier findet man alles für den kleinen und großen Hunger. Drei verschiedene Suppen, die es jeweils in kleiner und großer Portion gibt. Dazu saisonale Kuchen und Torten oder tagesaktuelle Leckereien. Hier geht wohl keiner hungrig nach Hause.


Goslar

Die Kaiser- und Welterbe Stadt lohnt sich nicht nur wenn es regnet. Sowohl die Altstadt, als auch das Erzbergwerk Rammelsberg gehören zum Weltkulturerbe. Einst war Goslar eine der bedeutendsten Städte des Mittelalter mit Kaiserpfalz und und 5000 Einwohnern. Bereits um das Jahr 1000 bestanden die am Flüsschen Gose mehrere Siedlungen, aus denen später Goslar hervorgegangen ist. Nach der Gründung der Pfalz im 11. Jahrhundert durch Heinrich II., entstanden unter Heinrich III. die Stiftskirche St. Simon und Judas und der Saalbau der Kaiserpfalz. Beide gehören zu den wichtigsten Gebäuden der sogenannten Salierzeit. Es folgte der exzentrische Heinrich IV., der vielen vor allem durch seinen Gang nach Canossa bekannt ist, nachdem er durch Papst Gregor VII. exkommuniziert worden ist. Grundlage für den Wohlstand der Stadt waren die Berg- und Hüttenwerke, mit Metallhandel und einer Münzprägestätte. Der Niedergang kam Mitte des 16. Jahrhunderts, die Reformation hatte in der Stadt Einzug gehalten, inmitten des katholischen Herzogtums und der Dreißigjährige Krieg brachte weitere Verwüstung. Zu Beginn des 19. Jahrhundert übernahmen die Preußen die Stadt und die Zeit als Freie Reichsstadt endete.

Am einfachsten kann man an der Kaiserpfalz parken und von hier Richtung Marktplatz laufen. Die Kaiserstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern ist ein beliebtes Ausflugsziel. Es macht Spaß durch die engen Gassen zu schlendern und in den kleinen Geschäften zu bummeln. Besuchen sollte man unbedingt das Rathaus aus dem 15. und 16. Jahrhundert mit seinem farbenfrohen Huldigungssaal. Die Kaiserpfalz ist ebenso einen Besuch wert und nicht nur wegen des großen Parkplatzes. Sie ist zwischen 1040 und 1050 errichtet worden und zu dieser Zeit der größte Profanbau Deutschlands. Über zwei Jahrhunderte residierten hier die Kaiser des ostfränkisches Adelsgeschlecht Salier. Das heutige Aussehen hat das Gebäude vor allem durch die Restaurierungen zwischen 1868 und 1879 erhalten.

Weltkulturerbe Rammelsberg

Am 30. Juni 1988 rollte das letzte Erz aus dem Stollen im Rammelsberg. In den zahlreichen Jahren des Abbaus wurden mehr als 30 Millionen Tonnen Erz aus dem Berg geholt. Der Reichtum des Berges an Silber- aber vor allem Kupfererz führte bereits im 11. Jahrhundert zur Gründung der Pfalz durch Kaiser Heinrich II. Der Rammelsberg war somit die Schatzkammer des Kaisers. Es entstanden im Zuge des Bergbaus auch soziale Einrichtungen. So gibt es aus dem 13. Jahrhundert erste Hinweise auf eine organisierte Sozialfürsorge, den Vorreiter der Knappschaft und der Ursprung der deutschen Sozialversicherung.


Ein Besuch unter Tage in der Besucherbergwerk Rammelsberg lohnt sich vor allem für diejenigen , die zuvor noch nie eine solche Führung unternommen haben. Der Eintritt ist mit 16 Euro relativ hoch. Hierfür erhält man eine Tageskarte für die Ausstellungsräume und eine Führung in das Bergwerk. Je nachdem was man gebucht hat, wird man per Grubenbahn die 600 Meter in den Stollen gefahren oder läuft die Strecke. Zu sehen bekommt man einmal einen Grubenaufzug aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts und die letzte Anlage, mit der die Kumpel auf die verschiedenen Abbauebenen gefahren sind. Wer mag kann noch einmal einen 30kg Klotz Erz heben. Danach geht es wieder nach draußen. In den Museumsräumen findet man eine Mineraliensammlung, eine Bergbau-Ausstellung, sowie diverse Sonderausstellungen. Ob der Eintrittspreis gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Uns persönlich war es ein bisschen zu wenig, wir hätten gerne mehr von den Stollensystemen etc. gesehen.

Restaurants & Cafés

Okiko Sushi &Grill, Markstraße 3, 38640 Goslar. All you can eat für einen günstigen Preis. Außerdem gibt es tolle á la Carte Gerichte, die man sich wie Tapas teilen kann.


Hahnenklee

Die beiden Siedlungen Bockswiese und Hahnenklee gehören zu Goslar, sind aber durch den einstigen Bergbau entstanden. Davon zeugen noch die zahlreichen Teiche, die zur Oberharzer Wasserwirtschaft gehören. Im Winter lädt vor allem der Bocksberg mit Seilbahn und Sessellift auf den Gipfel ein. Hier kann man entweder wandern oder die Loipen nutzen. Im Sommer lockt die Sommerrodelbahn mit ihren 1.5 Kilometern.


Stabkirche Hahnenklee

Die Gustav Adolf Stabkirche ist eine freie Nachbildung der Stabkirche von Borgund in Norwegen. Frei bedeutet hier vor allem, dass sie größer, als ihr Original ist, da sie für 350 Sitzplätze erbaut worden ist. Die Architektur ist etwas ganz besonderes und erinnert an Wikinger Schiffe. 1908 ist die erbaut worden und der Jugendstil ist bei den Verzierungen im Inneren deutlich sichtbar. Eine Besonderheit ist außerdem der Glockenturm. Vor den Gottesdiensten oder auch vor Konzerten erklingt das Carillon, ein Turmglockenspiel, das einen Tonumfang von ganzen 4 Oktaven umfasst. Es ist zwischen 2002 und 2005 im Turm errichtet worden und besteht aus 49 Bronzeglocken. Wer noch Lust auf einen Spaziergang hat, sollte unbedingt den Liebesbankweg (https://www.liebesbankweg.de/) entlang wandern. Dieser beginnt direkt an der Stabkirche und führt in 6.3 km über einen Rundkurs um den Bocksberg herum. 25 unterschiedliche Bänke laden zum verweilen ein und lassen einen vom ersten Rendez-vous bis zur Kronjuwelen Hochzeit (75. Hochzeitstag) alle Stationen einer Beziehung erleben.


Clausthal-Zellerfeld

Der Ort hat nur knapp 15.000 Einwohner und 5000 davon sind Studenten der Technischen Universität Clausthal. 1924 schlossen sich die beiden Orte Clausthal und Zellerfeld zusammen, wobei Clausthal mit der Universität immer etwas quirliger wirkt, als das ländliche Zellerfeld mit den schachbrettartigen Wohnstraßen der Bergleute. Beide Orte liegen im Zentrum des UNESCO-Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft und die zahlreichen über- und unterirdischen Anlagen erzählen von der tausendjährigen Bergbaugeschichte. Bereits im 8. Jahrhundert wurde durch den Missionar Bonifatius in Zellerfeld eine erste Kapelle errichtet. Benediktinermönche gründeten ein erstes Kloster und begannen mit dem Bergbau im 12. Jahrhundert. Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt Zellerfeld Stadtrechte und die sogenannte Bergfreiheit. Das führte zu Ansiedlungen von Bergleuten aus dem sächsischen Erzgebirge. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde in 55 Gruben Erz abgebaut. In Clausthal gab es eine ähnliche Entwicklung. Der Ort erhielt 1554 die Bergfreiheit und es entstand unter anderem der tiefste und längste Wasserlösungsstollen des Harzes: der 32 Kilometer lange und fast 400 Meter tiefe Ernst-August-Stollen.


1775 wurde die erste Lehranstalt für die Montanindustrie in Clausthal gegründet. Auf diese Weise wurden die Bergleute praxisnah ausgebildet, woraus im 19. Jahrhundert eine Bergbauschule entstand. 1864 hatte man bereits eine Bergakademie mit vier verschiedenen Studiengängen und der Ruf der Einrichtung war weit über Deutschland hinaus bekannt. Auf diese Weise konnte man nicht nur ausländische Studierende gewinnen, sondern auch weltweit geachtete Wissenschaftler verpflichten. Seit 1968 hat sie den Status einer Technischen Universität, auch wenn der Bergbau bereits in den 30er Jahren zum Erliegen kam.


An der Marktkirche zum Heiligen Geist führt in Clausthal kein Weg vorbei. Die größte Holzkirche Deutschlands ist mit ihrer hellblauen Fassade von weitem zu sehen. Sie ist zwischen 1637 und 1642 erbaut worden und die Holzschnitzereien des Hochaltars, des Taufbrunnens und der Kanzel sind absolut sehenswert.


Ilsenburg

Das kleine Städtchen hat rund 6500 Einwohner und liegt im Tal der Ilse. Einst war es ein Zentrum der Eisengewinnung, heute erfreut man sich an den verwinkelten Gässchen, den holzverkleideten Häuschen und dem tollen Blick auf den Harz. Bereits 1545 stand hier eine Eisenhütte mit zwei Hochöfen und der jetzige Forellenteich diente damals als Wasserreservoir für den Antrieb des Hammerwerkes.


Benediktinerkloster Ilsenburg

Das Kloster wurde im Jahr 1018 gegründet und und gehörte zu den wichtigsten religiösen Einrichtungen im nördlichen Harz. Von der ehemaligen dreischiffigen Basilika und dem Doppelturm sind nur noch das Langhaus, ein Seitenschiff und der Chor erhalten geblieben. Die Umbauten im 12. und 16. Jahrhundert haben von der ehemaligen Gebäudestruktur nur wenig übrig gelassen. Die einst romanische Pracht findet man heute vor allem im ehemaligen Refektorium (Speisesaal). In der Kirche sollte man unbedingt einen Blick auf die sogenannte Schreckmaske werfen, mit der man das Böse aus der Kirche fern halten wollte. Sehenswert ist außerdem der Gipsfußboden mit Ritzzeichnungen biblischer Motive (12. Jahrhundert) und der barocke Hochaltar, dessen Schnitzwerk Bilder vom Abendmahl bis zur Auferstehung zeigt.

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Das Reisen ist neben der Fotografie meine große Leidenschaft. Ich liebe es die unterschiedlichsten Reisearten zu nutzen und dabei die Erlebnisse mit meiner Kamera festzuhalten.

 

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