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Mecklenburg-Vorpommern: Tag 5 - Schwerin - Barth

  • Autorenbild: Taunustörtchen
    Taunustörtchen
  • 15. Dez. 2021
  • 4 Min. Lesezeit


15.09.2021 - Mittwoch

Heute würden wir noch einmal den halben Tag in Schwerin verbringen, bevor unsere Reise uns weiter Richtung Osten führen würde.


Pünktlich um 10 Uhr standen wir vor der Schloss Tür, um ein Ticket zu erwerben. So haben wir die langen Schlangen an der Kasse vermieden, die wir am Vortrag bereits gesehen hatten. Im Schloss gibt es nur einige der zahlreichen Zimmer zu sehen, darunter auch den Thronsaal. Ein Besuch des Schlosses lohnt sich, da es sich von der Inneneinrichtung abhebt zu den vielen anderen Schlössern aus dieser Zeit.








Staatliches Museum Schwerin: Das Museum ist nicht sehr groß und zeigt vor allem viele der alten Meister (niederländische und flämische Maler des 16. und 17 Jahrhunderts, darunter Rembrandt, Rubens und Hals), aber man sollte unbedingt einen Blick in die Abteilung der Modernen Kunst und den der Sonderausstellungen werfen. Der Museumsbau stammt aus dem Jahr 1882 und ist in Form eines griechischen Tempels errichtet worden. Bei meinem Besuch gab es eine Sonderausstellung zum Thema Verführung Licht und Zeit der Stille - Winter in Mecklenburg und Vorpommern. Außerdem ist die Uecker Ausstellung zu seinem 90. Geburtstag sehenswert. Beide Ausstellungen haben mir sehr gut gefallen. Nach etwa einer Stunde war ich mit dem Museum durch, die alten Meister habe ich jedoch nur durchstreift.







Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis ist im Stil der norddeutschen Backsteingotik erbaut worden und gehört mit der Marienkirche in Lübeck und der Nikolaikirche in Stralsund zu den frühesten Bauten dieser Architektur. Außerdem ist er die einzige echte Kathedrale in Mecklenburg-Vorpommern und das einzig verbliebene mittelalterliche Gebäude Schwerins. Wer Zeit hat, sollte also unbedingt mal einen Blick in dieses historische Gebäude werfen, die Sarkophage mecklenburgischer Herzöge und deren Angehörige sind ebenfalls sehenswert.



Unsere Reise führte uns als nächstes in die Stadt der hanseatischen Backsteingotik: Wismar. Wir wollten zunächst eine Kleinigkeit essen und anschließend einen kleinen Spaziergang am Hafen entlang und durch die Altstadt machen. Einst diente die Stadt für manche schauerliche Szene im Film Nosferatu. Heute bummeln die Touristen durch die restaurierte Altstadt und schauen dem Treiben am Hafen zu. Seit 2002 gehört die Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe und die meisten der mittelalterlichen Giebelhäuser erstrahlen in neuem Glanz. Die Stadt wurde zwischen 1226 und 1229 gegründet und zählt heute rund 50.000 Einwohner. Die günstige Lage führte dazu, dass die Stadt kontinuierlich wuchs und 1259 gründeten die Wismarer mit ihren benachbarten Hafenstädten Lübeck und Rostock einen Schutzbund, aus dem die allmächtige Hanse hervorging. Die Blütezeit der Stadt lag im 14. und 15. Jahrhundert, dank des Seehandels lagen in den Kontoren edle Güter wie Pelze, Bernstein und Wachse. Aber auch französischer und portugiesischer Wein, teure Stoffe aus Flandern, exotische Gewürze und heimische Produkte, wie Hering und Bier wurden gehandelt. Der Niedergang der Hanse, interne Streitereien und die immer größer werdende Konkurrenz aus Schweden, Dänemark und Norwegen führten dazu, dass auch in Wismar der Niedergang eingeleitet wurde. Es folgen der 30-jährige Krieg, die Pest und 1675 schießt die dänische Flotte die Stadt in Schutt und Asche. In den folgenden Jahren gehört die Stadt zu Dänemark, dann wieder zu Schweden und erst im Jahr 1803 geht die Stadt zurück an Mecklenburg. Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt und viele ihrer wertvollen Kulturgüter zerstört. Die anschließende Bebauung durch die DDR führte zu weiteren Bausünden in der Stadt. Heute kann man jedoch sagen, dass sich die aufwendige Sanierung der Altstadt mehr als gelohnt haben, denn viel der historischen Bausubstanz hat den Stürmen der Zeit getrotzt und erstrahlt nun in neuem alten Glanz.



Mittagessen: Fischimbiss "Zur Fischerkoppel", Alter Holzhafen 5, 23966 Wismar - Wer es gerne mal ein bisschen urig haben möchte, der sollte ein Fischbrötchen oder leckeren Backfisch direkt am Hafen essen. Der kleine Fischimbiss bietet frischen fisch in verschiedenen Varianten und zu einem günstigen Preis.

Südlich von Rostock liegt der Ort Schwaan mit seinem Kunstmuseum, Mühlenstraße 12, 18258 Schwaan in einer ehemaligen Wassermühle. Das Museum zeigt mecklenburgische Malereien mit dem Schwerpunkt der Künstlerkolonie Schwaan im 19. und 20. Jahrhundert. Um 1880 gründeten sich immer mehr europäischen Künstlerkolonien in der Nachfolge der Schule von Barbizon. Auch in Mecklenburg sollte sich eine vergleichbare Gemeinschaft von Malern zusammenfinden. Die kleine Ackerbürgerstadt Schwaan, in einer reizvollen Flusslandschaft gelegen, bot für das Zeichnen und Malen mannigfaltige Motive der Natur. Der gebürtige Schwaaner Franz Bunke machte aus dem Ort einen bekannten Künstlerort. Er selbst lernte und lehrte in Weimar und lud in der Unterrichtsfreien Zeit verschiedene Künstler und Schüler nach Schwaan ein. Die ebenfalls in Schwaan geborenen Maler Rudolf Bartels und Peter Paul Draewing folgten auch dem Ruf nach Weimar, so dass die Künstlerkolonie vor allem durch lokale Maler geprägt war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen die Künstler Alfred Heinsohn aus Hamburg und Otto Tarnogrocki aus Lobsens nach Schwaan. Mit dem Ersten Weltkrieg endete das gemeinsame Schaffen der Künstler in dem kleinen mecklenburgischen Ort.


Bei unserem Besuch gab es eine Sonderausstellung zu dem Maler Alfred Heinsohn, der in Schwaan ein kleines Atelierhaus am Rande der Stadt hatte. Etwa zehn Jahre lebte und arbeitete Heinsohn in Schwaan, stellte 1904 gemeinsam mit Franz Bunke, Peter Paul Draewing und Rudolf Bartels im Museum Rostock aus. Während des Ersten Weltkriegs wurde er eingezogen und zog anschließend zurück nach Hamburg, wo er vor allem Stadtansichten malte. 1927 ging er in den Freitod. Wie bei keinem anderen Schwaaner Maler vollzogen sich in seinem Schaffen gravierende künstlerische Veränderungen von der Gestaltung der Natur bis zur Abstraktion. Dabei nutzte er Stile wie Expressionismus, Futurismus und Kubismus. Kurzum eine wirklich sehenswerte Ausstellung über das wechselvolle Leben des Künstlers und seiner Werke.


Mir persönlich hat außerdem die Bilderreihe "Laternenkinder" von Rudolf Bartels gefallen. Die Leuchtkraft der Werke ist einmalig und bleibt in Erinnerung. Ich hatte bereits heute morgen ein Bild in Schwerin sehen können und habe mich sehr gefreut noch andere Werke aus der Reihe in Schwaan sehen zu können.

Der 9.000 Einwohner Ort Barth bildet das östliche Zugangstor zum Fischland-Darß-Zingst. Der Ort selber hat nicht allzu viel für Touristen zu bieten, das Highlight stellt das Hotel Speicher Barth dar, das in einem historischen Kornspeicher untergebracht ist. Außerdem gibt es noch das Vineta-Museum im ehemaligen Rathaus. von 1780. Wer möchte kann auf den Kirchturm der gotischen Marienkirche (erbaut 1325) steigen und von hier einen tollen Blick bis nach Hiddensee genießen.


Unterkunft Barth: Hotel Speicher Barth, Am Osthafen 2, 18356 Barth - Wir waren bereits mehrere Male in diesem schönen Hotel. Die meisten Zimmer verfügen über zwei Stockwerke und der Charme des alten Speichers verleihen jedem Zimmer eine ganz besondere Note. Wer in so einem gemütlichen Hotel absteigt, sollte das Zimmer des 4-Sterne Hotels auch nutzen. Daher haben wir uns heute für einen gemütlicher Abend mit Qwirkle, Rheingauer Wein und Knabberkram entschieden.



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Das Reisen ist neben der Fotografie meine große Leidenschaft. Ich liebe es die unterschiedlichsten Reisearten zu nutzen und dabei die Erlebnisse mit meiner Kamera festzuhalten.

 

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