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Mecklenburg-Vorpommern: Tag 7 - Zingst - Stralsund - Rügen

  • Autorenbild: Taunustörtchen
    Taunustörtchen
  • 18. Dez. 2021
  • 5 Min. Lesezeit


17.09.2021 - Freitag

Der Zingst, der sich östlich des Darß auf etwa 20 Kilometer erstreckt, wurde durch Wind und Wellen geformt. Die kontinuierlich herangetragenen Sande füllten nach und nach Gräben auf und es entstanden Röhrichte. Durch die landwirtschaftliche Nutzung und regelmäßige Überflutungen entstanden die typischen Salzwiesen. Diese Wiesen werden schon mehr als 700 Jahre lang als Weideland genutzt und das Fleisch der Zingster Rinder gilt als Delikatesse. Die größte Fläche des Zingst ist unbesiedelt und gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Dieser Teil der Ostseeküste ist ein einzigartiges Vogelparadies und einer der wichtigsten Rastplätze für Zugvögel.


Das Ostseebad Zingst ist mit etwa 3.000 Einwohnern der größte Ort auf der Halbinsel. Der 18 Kilometer lange Sandstrand lockt vor allem im Sommer zahlreiche Touristen an und während dieser Zeit verzehnfacht sich die Einwohnerzahl schnell mal.



Eine stetige Größe ist mittlerweile das Umweltfotofestival »horizonte zingst«. Sowohl an der Strandpromenade, als auch an verschiedenen Stellen im Ort werden Fotografien ausgestellt. Dazu gibt es verschiedene Workshops und Vorträge. Alle weiteren Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen findet man online (https://www.zingst.de/fotofestival-horizonte).


Die Hansestadt Stralsund wird auch gerne als das Tor zu Rügen bezeichnet. Und auch wir haben hier Station gemacht, weil wir eigentlich nach Rügen wollen. Die Stadt bietet weit mehr als nur ein kleiner Zwischenstopp. Die UNESCO-Liste enthält mehr als 800 Einzeldenkmäler, die unmöglich an einem Tag bzw. an einem Nachmittag erlebt werden können. Bereits von der Ferne sieht man die massiven Türme der drei Stadtkirchen. Wer die Altstadt betritt kann auch heute noch die einstige Macht und den Reichtum der Stadt sehen. Der geschützte Hafen und der sichere Zugang nach Rügen bescherten der Stadt großes Ansehen, Macht und Reichtum. Dieser Zustand erweckte Begehrlichkeiten, denn wer Stralsund und Rügen hatte, der hatte die Ostsee. Dies stellte bereits der schwedische Reichstag 1632 fest. Innerhalb der wehrhaften Stadtmauer stehen in verwinkelten Gassen prunkvolle Patrizier- und Kaufmannshäuser. Dazu kommen Speicherhäuser, imposante Sakralbauten, aber auch repräsentative Verwaltungssitze. Stralsund ist eine wirkliche Perle des mittelalterlichen Städtebaus und seit 2002 UNESCO Weltkulturerbe.

Bereits 1234 erhielt der Ort Stadtrechte und baute seinen Einfluss immer weiter aus. Die Fürsten auf Rügen förderten den Ausbau und so wuchs die Stadt schnell an. So kam es, dass die Lübecker die Stadt 1249 überfielen, um der Konkurrenz Einhalt zu gebieten. Den Aufstieg der Stadt ließ sich damit aber nicht verhindern und 1278 gründeten sie gemeinsam die Hanse. Mit dem Niedergang der Hanse folgte auch hier, wie in anderen Hansestädten auch, der allmähliche Niedergang der Stadt. Es folgen Jahre unter schwedischer Führung, bis zum Wiener Kongress 1815. Mit dem Bau des Rügendamms (1931-1936) und einer direkten Zugverbindung über Sassnitz nach Schweden wächst die Bedeutung der Stadt wieder.



Wir haben direkt hinter dem Kniepertor in der Schillstraße geparkt und sind von hier Richtung Alter Markt gelaufen. Der Platz bildet das historische Herz der Stadt mit die architektonischen Ensembles sollte man unbedingt auf sich wirken lassen. Die wunderschöne Schmuckfassade des Rathauses, das einst als Kaufhaus errichtet worden ist, ist ein Sammelsurium von Stilen und Epochen. Angeblich wurde die Fassade durch Lösegelder finanziert und sollte das Rathaus der Konkurrenz (Lübeck) übertrumpfen. Gehässige Zungen sagen: "Dat Stralsunner Rathus is as sinne Kinner, hoch hinaus und nix dahinner."

Hinter dem Rathaus liegt die St. Nikolaikirche, die dem Schutzpatron der Seefahrer geweiht ist. Das gotische Backsteingebäude wurde zwischen 1270-1350 erbaut. Innen sollte man sich unbedingt die verschiedenen Altäre ansehen. Zu Beginn steht direkt der Bürgermeisteraltar an der Seite des Eingangs. Er ist zwischen 1500 und 1516 von zwei Bürgermeistern gestiftet worden. Der geschnitzte Hochaltar stammt aus dem 15. Jahrhundert und dahinter befindet sich die kostbare Astronomische Uhr aus dem Jahr 1360.




Das Scheele Haus ist ein Doppelhaus und nach dem Entdecker des Sauerstoffs Carl Wilhelm Scheele benannt, der in diesem Gebäude 1742 geboren worden ist.

Folgt man weiter der Fährstraße kommt man unweigerlich zum Hafen am Strelasund und sieht die stolze Gorch Fock 1. Sie ist die Original Gorch Fock die 1933 vom Stapel lief, 1945 im Strelasund versenkt und auf Befehl der Russen 1948 gehoben und anschließend instand gesetzt wurde. Ab 1951 fuhr sie unter russischer Flagge über die Weltmeere, bis sie 2003 völlig heruntergekommen und schwimmunfähig vom Verein Tall-Ship Friends e.V. gekauft und nach Stralsund gebracht wurde.


Mittagessen: Eiscafé Auszeit, Fährwall 11, 18439 Stralsund - Leckere Crêpe auf die Hand.

Hafenkneipe Zum Goldenen Anker, An d. Fährbrücke 8, 18439 Stralsund - Hier gibt es nur Getränke und Toiletten. Daher ein leckeres alkoholfreies Radler bzw. Bier und weiter ging die Stadtbesichtigung.



Putbus ist eine Retortenstadt die auf dem Reißbrett entstanden ist. Fürste Malte (1783-1854) entwarf die Stadt und ließ sie sich quasi auf die grüne Wiese setzen. Anlass war seine Aufnahme in den Fürstenstand durch den schwedischen König Gustav Adolf. Vorlage für die klassizistische Anlage war Heiligendamm und das Zentrum bildet der sogenannte Circus, eine kreisrunde Anlage in deren Mitte ein Obelisk steht. Wir haben Putbus vor allem wegen seiner Lage gewählt. Von hier ist man relativ schnell an die verschiedenen Orte der Insel gefahren.

Unterkunft Rügen: Ferienwohnung "Kleine Hedwig", 7 Vilmnitzer Dorfstraße, 18581 Putbus - Toll ausgestattete Ferienwohnung, die keine Wünsche offen lässt. Es gibt eine Küche mit allen Geräten, Waschmaschine und eine Terrasse inkl. Grill.


Die Granitz ist ein hügeliges Moränenland, das sich zwischen Prora, Stresow und dem Jasmunder Bodden ausdehnt. Die ausgedehnten Buchenwälder, die bis zu den steilen Klippen ragen und das gute Netz an Wanderwegen machen die Granitz zum Wanderparadies. Auf der anderen Seite sind es die ausgedehnten Sandstrände und die mondänen Seebäder, die das Gebiet bei Touristen so beliebt macht.


Das Ostseebad Sellin ist das zweite Ostseebad der Granitz und liegt am Steilufer. Nachdem die Schmalspurbahn auch das Sellin anfuhr, stieg das einstige Fischerdorf zum beliebten Badeort auf, in dem die gut Betuchten prächtige Villen im Bäderstil bauten. Während der DDR ließ sich auch die SED ein luxuriöses Domizil in Sellin errichten. Das Cliff-Hotel bot alles, was sonst dem gemeinen Ostbürger verwehrt war und nur im Westfernsehen zu sehen war. Herzstück ist die Wilhelmstraße. Die Flaniermeile, an der schmucke Villen stehen und die direkt zur Steilküste führt. Die Himmelsleiter führt hinab zum Sandstrand und zur 400 Meter langen Seebrücke. Ihr Vorbild war durch Eis im Winter 1942 zerstört worden. Heute erstrahlt die Nachbildung mit Palmengarten, Kaiserpavillon und Balticsaal. Dahinter findet man eine Tauchgondel, mit der man in die Tiefe des Meeres eintauchen kann.

Wir wollten zum Abendessen nach Sellin und hatten uns ein Restaurant in der Wilhelmstraße ausgesucht. Zuvor hatten wir im Restaurant (Zweisteins, Wilhelmstraße 7, 18586 Sellin) angerufen und wollten einen Tisch reservieren. Uns wurde gesagt, dass wir einfach vorbei kommen sollen. Das taten wir dann auch, leider mussten wir feststellen, dass alle Restaurants brechend voll waren und mehrere Gäste bereits vor den Türen warteten. Da wir wirklich hungrig waren, entschieden wir uns, auf das gekaufte Parkticket zu verzichten und außerhalb Essen zu gehen.

Abendessen: Asia-Thai-Restaurant, Hauptstraße 1E, 18586 Sellin - Leckeres Thai-Restaurant, in dem vor allem die "Einheimischen" essen gehen. Gutes Essen, zu guten Preisen, vor allem wenn man mal etwas anderes als Fisch essen möchte.


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Das Reisen ist neben der Fotografie meine große Leidenschaft. Ich liebe es die unterschiedlichsten Reisearten zu nutzen und dabei die Erlebnisse mit meiner Kamera festzuhalten.

 

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