Mecklenburg-Vorpommern: Tag 8 - Rügen - Binz - Prora
- Taunustörtchen
- 18. Dez. 2021
- 2 Min. Lesezeit

18.09.2021 - Samstag
Das Jagdschloss Granitz thront inmitten eines dichten Waldes auf dem Tempelberg. Das Gebäude mit seinen vier markanten Ecktürmen ließ Graf Malte durch Mitwirken von Karl Friedrich Schinkel erbauen. Einen tollen Blick über die Granitz hat man, wenn man die 154 Stufen der Wendeltreppe des Hauptturms nach oben gestiegen ist. Wir haben auf dieses Highlight verzichtet, da durch die Corona Maßnahmen der Einlass so begrenzt war, dass wir Stunden hätten warten müssen. Dafür haben wir den kleinen Spaziergang durch den Wald und die Ankunft des Rasenden Rolands genossen. Auch ohne Innenbesichtigung lohnt sich ein Ausflug zu dem hübschen Jagdschloss.




Das Ostseebad Binz wird auch gerne als Rimini der Ostsee betitelt und wurde, wie sollte es anders sein, von Fürst Malte erbaut. 1825 ließ der spleenige Fürst die ersten Badekarren aufstellen. Der Erfolg wollte sich jedoch nicht einstellen, denn der Ort war einfach zu schwer zu erreichen. Dies änderte sich schlagartig, als die Schmalspurbahn auch Binz anfuhr (1895). Berliner Bankiers investierten ihr Geld in schicke Hotels, es wurden prächtige Villen gebaut und elegante Logierhäuser entstanden. Binz stand in der Blüte der Zeit. Dieses Gesicht zeigt es noch heute und zieht damit auch heute viele Touristen an. Der endlose Sandstrand ist das Kapital des Seebades und das bunte Treiben auf den Flaniermeilen vermittelt die Leichtigkeit des Lebens. Wir haben uns einfach mittreiben lassen und die herbstliche Sonne genossen.




Wer den Ort Prora hört, verbindet damit sicher auch wie wir den NS-Bau Kraft durch Freude oder kurz gesagt, das längst Haus der Welt. Die Anlage wurde nie fertiggestellt, denn der zweite Weltkrieg machte dem gigantischen Bauvorhaben einen Strich durch die Rechnung. Es folgten Jahre in denen die NVA einen Teil der Gebäude nutzte. Nach deren Abzug wurde lange vergeblich versucht, den 6 Kilometer langen Gebäudekomplex zu verkaufen. Die Lösung war ein Stückweiser Verkauf und so sind in den verschiedenen Blöcken mittlerweile Eigentumswohnungen, Ferienwohnungen, ein Hotel und eine Jungendherberge untergebracht. Wer mehr über den Bau und den geschichtlichen Hintergrund wissen möchte, sollte unbedingt das Dokumentationszentrum Prora besuchen. Wichtig hierbei ist, unbedingt Zeit mitbringen, denn die Ausstellung ist groß und es gibt sehr viel zu lesen. Dafür erfährt man aber viel über die Geschichte dieses besonderen Ortes.


Abendessen: Futter Luke, Strandstraße 1, 18586 Baabe - Kleines Restaurant mit kleiner Karte, in dem aber alles frisch zubereitet wird. Wer möchte, kann dem Koch beim Grillen vor der Tür zu sehen. Wer sich für Wild entscheidet, sollte entweder früh sein oder seinen Wunsch bereits am Telefon durchgeben, sonst schaut er wie wir in die Röhre. Nichtsdestotrotz sind wir mehr als satt geworden. Die Fisch und Fleischauswahl war hervorragend und die selbstgemachten Salate sehr lecker.

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