Schottland 2010: Tag 2 - Buckie - Spey Bay - Elgin - Findhorn - Fort George - Inverness
- Taunustörtchen

- 6. Nov. 2020
- 3 Min. Lesezeit

Tag 2 - 20.08.2010 - Buckie - Spey Bay - Elgin - Findhorn - Fort George - Inverness (112 km)

Google Maps Karte: Link
Nach einem ausgiebigen schottischen Frühstück waren wir bereit für den neuen Tag. Die Sonne schien bereits und daher entschieden wir uns, das gute Wetter zu nutzen und einen schönen Spaziergang im nahe gelegenen Spey Bay Naturschutzgebiet (Homepage) zu unternehmen. Dazu folgten wir zunächst der A990 Richtung Westen an der Küste entlang und bogen dann auf die B9104 Richtung Spey Bay Nature Reserve. Hier fließt der Fluss Spey in das Meer und vor der Küste tummeln sich häufig Delphine. Wir hatten leider kein Glück, trotzdem war es eine schöne Art den Tag zu beginnen.

Unser nächstes Ziel sollte Elgin sein. Hier wollten wir ein paar Vorräte für die Reise kaufen, damit wir für unsere Wanderungen genügend Getränke und etwas zu Essen hätten. Dazu folgt man einfach der viel befahrenden A96 weiter nach Westen und nach etwa 20 Kilometern hat man das kleine Städtchen Elgin erreicht. Die Stadt hat etwa 25.000 Einwohner und die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Elgin Cathedral (Homepage). Die Kathedrale wurde 1224 auf Wunsch des schottischen Bischofs Andreas de Moravia erbaut. Die sogenannte Laterne des Nordens wurde 1390 durch Alexander Stewart, dem Wolf of Badenoch, niedergebrannt. Das bedeutete jedoch nicht ihr Ende. Erst im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert erfolgte der Niedergang. Die Kirche verfiel immer mehr, bis Anfang des 18 Jahrhunderts ein großer Turm in der Mitte des Gebäudes einstürzte und damit fast das komplette Mittelschiff mit riss. Heute stehen nur noch Teile des einstigen gotischen Prachtbaus. Wer sich für eine Führung entscheidet, kann sogar auf einen der Türme steigen und sich den Kirchenbau von oben ansehen.

Wir entschieden und jedoch keine eine Führung und machten, nach einem Spaziergang um die Kathedrale, unsere Einkäufe und setzten unsere Reise Richtung Findhorn (Homepage) fort. Die geschützte Gezeitenbucht und der wunderschöne Sandstrand sind einen Abstecher wert. Wer Lust auf einen endlosen Spaziergang im weichen Sand hat, kann hier die Schuhe ausziehen und die Zehen in das eiskalte Wasser tauchen. Aber Vorsicht, lebende Bewohner nicht ausgeschlossen! Durch die starke Strömung verändert sich das Bild ständig und der Blick kann weit in die Ferne schweifen.

Das kleine Café bietet warme Getränke und manchmal muss eben eine heiße Schokolade mit viiiiiiel Cream sein 🙂

Der Wind nahm immer weiter zu, so dass wir wieder in unser Auto stiegen und weiter auf der A96 Richtung Westen fuhren. Vor dem Flughafen Inverness (Ja, die haben einen Flughafen!) biegt man nach Norden auf die B9006 ab und erreicht nach etwa 40 Kilometern Fort George (Homepage). Als wir aus dem Auto stiegen, konnten wir uns praktisch in den Wind legen und sind nicht umgefallen. Das nenne ich mal steife Briese! Zum Glück hatten wir es nicht weit zum Eingang und durch die hohen Mauern des Fort war man windgeschützt. Das Fort war nach der Schlacht von Culloden (Jakobiten Aufstand 1746) erbaut worden, um deutlich zu machen, dass man gegen jegliche Stuart Sympathisanten mit aller Härte vorgehen würde. "Nie wieder sollt ihr euch erheben!" Der Bau war für 2000 Soldaten ausgelegt und strategisch auf eine Landspitze bei Ardesier platziert. Dadurch wurde ein wichtiger Zugang zum Moray Firth gesichert. Noch heute sind hier etwa 500 Soldaten stationiert.

Zwei Zugbrücken führen in das Innere der praktisch unveränderten Festung, die einer kühlen Symmetrie folgt. Das Fort misst ganze 650 Meter Länge und 280 Meter Breite. Die damaligen Baukosten beliefen sich auf etwa 200.000 Pfund, was heute etwa eine Milliarde GBP entsprechen würde. Hieran kann man die Wichtigkeit und den Stellenwert des Forts sehen. Wer einen Blick in die Kasernen Gebäude wirft, kann einen Eindruck über das damalige Leben der Soldaten bekommen. Ausstellungen zeigen den Alltag und die Regimenter die im Laufe der Jahre in Fort George stationiert waren. Die zahlreichen, schwenkbaren Kanonen mussten zum Glück nie abgefeuert werden. Wer über die großen Wallanlagen spaziert, hat vielleicht Glück und kann einen der hier zahlreichen Seehunde und Delfine erspähen.
Wir hatten wieder einmal kein Glück heute, daher wollten wir heute noch nach Inverness und uns ein B&B für die Nacht suchen. Leider ist Inverness im August sehr begehrt und es gab kaum freie Unterkünfte. Da wir auch etwas auf das Geld schauen mussten, fragten wir bei einem Motel direkt an der A9. Die wollten uns ein komplett verqualmtes Zimmer, als Nichtraucher Zimmer andrehen. Da wollte ich lieber im Auto schlafen 😞. Aber wir hatten doch noch Glück und fanden ein Zimmer in einem B&B direkt in Inverness. Einer ruhigen Nacht stand somit nichts mehr im Wege.







Kommentare