Schottland: Wirtschaft & Politik
- Taunustörtchen
- 18. Okt. 2020
- 2 Min. Lesezeit

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind einmal die Gas- und Ölindustrie, aber auch Whisky und der Tourismus tragen maßgeblich dazu bei. Der größte Exportschlager ist natürlich der Whisky, der etwa 4.4 Milliarden GBP/Jahr Umsatz generiert. Er schafft aber auch Arbeitsplätze, denn an dem flüssigen Gold hängen etwa 40.000 Arbeitsplätze im Land. Bei 2.67 Millionen Erwerbstätigen sind das knapp 1.5% aller Erwerbstätigen. Die Landwirtschaft spielt heutzutage kaum noch eine Rolle. Zwar sieht man überall die kleinen, weißen Felltrommeln (Schafe) auf den Weiden, jedoch gibt es nur noch auf Harris eine größere Wollverarbeitungsindustrie. Auch die Aberdeen-Angus Rinder sind eine beliebte Rasse und häufig zusehen, aber auch sie spielen keine wirtschaftliche Rolle. Die einstige Fischereiindustrie ist durch die Überfischung stark zurückgegangen. Die Ausnahme ist Peterhead, der Hafen ist der größte Fischerhafen Europas für Makrelen, Heringe und verschiedene Weißfische. Daneben liegt der Hafen von Fraserburgh, der Europas größter Krabbenhafen ist. Insgesamt trägt Schottland zwei Drittel zum britischen Fischfang bei.
Mit dem Niedergang der Schwerindustrie mussten neue Industriezweige gefunden werden, die die Menschen in Lohn und Brot halten. Eine der größten Veränderungen kam mit dem Fund von Öl vor der Küste Schottlands. Vieles davon spielt sich in der heimlichen Öl-Hauptstadt Aberdeen ab. Viele Menschen arbeiten hier in dieser Branche, ob es jetzt direkt auf einer Ölplattform ist oder bei einem Zulieferer. Die Stadt ist faktisch abhängig von dem schwarzen Gold. Das führt teilweise zu Unmut in der Bevölkerung, denn man verdient sehr gut in der Ölindustrie. Selbst ein einfacher Ölarbeiter verdient gute 5.000 GBP/ Monat. Daher ist der Lebensstandard der Bevölkerung recht hoch, da aber alle Steuerabgaben nach London fließen und von dort wieder verteilt werden, bekommt Aberdeen nur einen Bruchteil seiner eigentlichen Einnahmen. So hat die Stadt oft kein Geld um nötige Sachen zu erneuern, obwohl die Bevölkerung eine hohe Steuerlast hat.
In den 80er Jahren siedelten sich viele Computerfirmen in Schottland an, um ihre PCs und Laptops hier fertigen zu lassen. Da zu damaligen Zeit die Löhne sehr niedrig waren, aber die Mitarbeiter eine sehr gute Ausbildung hatten. Noch heute stammen etwa 25% aller Computer und Laptops in Europa aus Schottland! Zusätzlich hat man sich einen Namen in der Computerspielindustrie gemacht. Das Zentrum hierfür liegt in Dundee.
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