Usbekistan: Geographie & Klima
- Taunustörtchen
- 3. Okt. 2020
- 3 Min. Lesezeit

Usbekistan ist ein Binnenland und hat keinerlei Zugang zum Meer. Wenn man es genau betrachtet, so kann man kaum weiter von einem Meereszugang entfernt sein, als in Usbekistan. Das Land liegt inmitten der eurasischen Landmasse mit kontinentalem Klima, was für sehr heiße und trockene Sommer und sehr kalte Winter sorgt. Etwa drei Viertel der Landmasse bestehen aus Wüsten bzw. Halbwüsten und Wasser ist ein kostbares Gut, nicht nur für die Landwirtschaft. Ein Großteil des Wassers stammt aus den beiden Flüssen Amudarya und Syrdarya die durch das Land fließen. Beide Flüsse münden in den Aralsee, jedoch wird dem Amudarya so viel Wasser entnommen, dass er mittlerweile in der Wüste versickert, ohne den Aralsee zu erreichen.
Die Landschaft ist erstaunlich vielfältig. So umfasst sie Höhenlagen von unter null Metern bis zu 4000 Metern. Verschiedene Flusstäler und Bergrücken durchziehen Wüsten und erschaffen auf diese Weise eine Vielfalt, die man zunächst nicht vermuten würde. Die Oasenlandschaften bilden einen starken Kontrast zu den lebensfeindlichen Wüsten.

Im Osten des Landes liegen die beiden Gebirgszüge Tianshan und Hisor, die eine natürliche Begrenzung bilden und Ausläufer des Pamir bzw. des Himalajas sind. Der höchste Berg Usbekistans Hazrat Sultan liegt im Grenzgebiet zu Tadschikistan im Hisor Gebirge. Daneben gibt es verschiedene Mittelgebirge die eine Zufuhr von feuchter Luft vom Indischen Ozean verhindern und somit zum trockenen Klima beitragen. Neben der vielfältigen Landschaft, ist auch die Flora sehr divers und ein Viertel aller Pflanzen kommen nur in Usbekistan vor. Vor allem die etwa 40 wilden Tulpenarten findet man zum Teil nur hier. Daneben gibt es wilde Mandeln, Walnussbäume, Pistazien und Feigen, die später kultiviert und landwirtschaftlich angebaut worden sind. Kichererbsen gedeihen ausgezeichnet unter sehr trockenen Bedingungen und sind daher in vielen Hochlagen der Mittelgebirge zu finden.

Wild lebende Säugetiere sind eher selten in Usbekistan, dafür findet man viele unterschiedliche Vogelarten, wie Greifvögel und Geierarten.
Die größte Oase ist das Ferganatal, das von Bergen umschlossen ist und durch den Syrdarya bzw. dessen Zuflüsse, mit Wasser versorgt wird. Eine weitere Oase erstreckt sich von Samarkand bis nach Buchara. Die sogenannte Serafshan-Senke wird durch den Fluss Serafshan bewässert und große Nutzflächen werden landwirtschaftlich genutzt. Das Amadurya Delta erstreckt sich von Chiwa, Urgench und Nukus und hat sich schon mehrfach verschoben, da sich der Flusslauf geändert hat. Alle diese Täler und Oasen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt und 20% des Bruttoinlandsproduktes stammt immer noch aus der Landwirtschaft. Durch die sowjetische Planwirtschaft war es früher vor allem Baumwolle die angebaut wurde. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Landwirtschaft des Landes langsam auf Lebensmittel und Getreide umgestellt. Vor allem Mais, Reis und Winterweizen werden angebaut. Daneben gedeihen verschiedene Obstsorten, wie Melonen (etwa 40 unterschiedliche Sorten!) und Aprikosen.
Usbekistan wird aber vor allem von Wüsten und Steppen dominiert. Sie machen mehr als 50% der Landmasse aus und im Norden liegen die beiden größten Wüsten: Kizilkum (Rote Wüste) und Karakum (Schwarze Wüste). Beide Wüsten sind keine reinen Sandwüsten, sondern teilweise bergige Flächen mit Gestrüpp. Etwa 200 ml Niederschlag pro Jahr lassen diese karge Vegetation entstehen, die sogar Tieren das Überleben ermöglicht. Das Saxaul ist die häufigste hier vorkommende Pflanze, deren Wurzel sehr tief reichen und so an das Grundwasser gelangen. Teilweise wird das Kraut angepflanzt, um die Wüsten vor weiteren Erosionen zu schützen. Daneben wächst vor allem Alhagi, das auch in der Naturheilkunde und als Futterpflanze Anwendung findet, sowie verschiedene Salzkraut Arten, wilde Karpern und Steppenraute. Diese hat medizinische und rituelle Bedeutung.
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